TimO-Arbeitszeiterfassung-Studie 2024 (inkl. PDF)

TimO-Arbeitszeiterfassung-Studie 2024 (inkl. PDF)

Ein lockerer Umgang mit der Erfassung der Arbeitszeiten – ein unterschätztes Problem mit weitreichenden Folgen für die Produktivität und das Vertrauensklima am Arbeitsplatz. Unsere Studie zeigt, wie weit verbreitet dieses Phänomen ist und welche wirtschaftlichen Risiken es für Arbeitgeber birgt. Erfahren Sie zudem, welche Maßnahmen Unternehmen ergreifen können, um Arbeitszeitbetrug präventiv zu begegnen und das Vertrauen innerhalb der Belegschaft zu stärken.

Um Antworten auf die drängendsten Fragen zur Arbeitszeiterfassung und zum Thema Arbeitszeitbetrug zu erhalten, wurden in der Studie „Arbeitszeitbetrug: Ein unterschätztes Problem in deutschen Unternehmen“ 1.000 Arbeitnehmer und 373 Arbeitgeber befragt. Ziel der Untersuchung ist es, das Ausmaß fehlerhafter Zeiterfassung und den Umgang mit Arbeitszeitbetrug in deutschen Unternehmen zu entschlüsseln.

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Hier finden Sie die Studienergebnisse als Vorleseversion – inklusive Video mit allen Diagrammen.

Vertrauen in die Genauigkeit der Zeiterfassung

87 Prozent der Arbeitnehmer geben an, ihre Arbeitszeit sehr genau oder meistens korrekt zu erfassen. Die restlichen 13 Prozent hingegen vernachlässigen dies gelegentlich bis dauerhaft. Arbeitgeber setzen hauptsächlich auf klare Unternehmensrichtlinien und regelmäßige Mitarbeitergespräche, um fehlerhafte Zeiterfassung vorzubeugen.

Diagramm zur Studie über Arbeitszeiterfassung zeigt, dass die meisten Befragten ihre Zeiten "sehr genau" oder "meistens genau" erfassen.

Arbeitszeitbetrug und private Erledigungen

Nahezu 70 Prozent der Arbeitgeber haben bereits falsche Angaben in der Arbeitszeiterfassung ihrer Mitarbeiter aufgedeckt, wobei dies meist nur selten vorkommt. Sieben von zehn Beschäftigten geben an, während der Arbeitszeit schon einmal private Angelegenheiten erledigt zu haben – die Hälfte davon jedoch nur gelegentlich oder sehr selten. Ein Drittel der Arbeitnehmer hat nie falsche Angaben bei der Pausenzeiterfassung gemacht, und bei weiteren 25 Prozent kommt es nur sehr selten vor. Mitarbeitende unter 30 Jahren neigen häufiger dazu, ihre Zeiterfassung zu vernachlässigen.

72 Prozent der Arbeitnehmer haben bereits private Erledigungen während der Arbeit gemacht

Sieben von zehn Beschäftigten geben an, während der Arbeitszeit schon einmal private Angelegenheiten erledigt zu haben – die Hälfte davon jedoch nur gelegentlich oder sehr selten.

Studie zur Arbeitszeiterfassung: Sieben von zehn Personen erledigen gelegentlich private Aufgaben während der Arbeitszeit.

Im Vergleich: Private Angelegenheiten und Alter der Arbeitnehmer

Etwa die Hälfte der Arbeitnehmer unter 30 neigt dazu, ihre privaten Angelegenheiten während der Arbeitszeit zu erledigen – dies ist die häufigste Korrelation unter allen Altersgruppen.

Im Vergleich: Private Angelegenheiten und Einkommen

Entgegen der Annahme, dass geringere Einkommen mit häufigerer Erledigung privater Angelegenheiten während der Arbeitszeit verbunden sind, zeigt die Umfrage, dass dies vor allem bei Arbeitnehmern mit einem Einkommen ab 5.500 Euro der Fall ist – über 60 Prozent dieser Gruppe widmen sich während der Arbeit auch privaten Erledigungen.

Diagramm veranschaulicht, dass Mitarbeitende mit höherem Gehalt häufiger private Angelegenheiten während der Arbeitszeit erledigen als niedrigere Gehaltsgruppen.

Im Vergleich:  Private Angelegenheiten und Tätigkeitsbereich

Besonders ins Auge fällt die Neigung zur Unzuverlässigkeit unter den Beschäftigten der Medien- und Kreativbranche: Alle Teilnehmer dieser Berufsgruppe gaben an, private Angelegenheiten gelegentlich bis sehr häufig während der Arbeitszeit zu erledigen.

Gestapeltes Balkendiagramm zeigt, wie oft Beschäftigte unterschiedlicher Tätigkeitsbereiche private Angelegenheiten während der Arbeitszeit erledigen.

Unterschiede in der Pausenerfassung

In der Untersuchung zum Arbeitszeitbetrug wurde die Genauigkeit der Pausenerfassung analysiert, um potenzielle Muster und Schwachstellen in der Zeiterfassung aufzudecken. Rund ein Drittel der Befragten gibt an, Pausenzeiten immer korrekt zu dokumentieren, während ein Viertel dies nur gelegentlich vernachlässigt.

Bei den jüngeren Beschäftigten unter 30 Jahren fällt auf, dass sie häufiger Pausen ungenau erfassen – besonders oft wird in dieser Gruppe angegeben, die Pausenerfassung „sehr oft“ zu vergessen. Auch ein höheres Einkommen fördert die Sorgfalt bei der Pausenerfassung nicht unbedingt: Nur 35 Prozent der Beschäftigten mit einem Gehalt von 4.500 bis 5.499 Euro dokumentieren ihre Pausen regelmäßig korrekt, und bei Einkommen über 5.500 Euro sinkt dieser Anteil auf 13 Prozent. Besonders in der Medien- und Kreativbranche zeigt sich eine Tendenz zur unregelmäßigen Erfassung von Pausenzeiten.

Diagramm zur Studie über Arbeitszeiterfassung zeigt, dass die meisten Befragten Pausen „nie“ oder „sehr selten“ nicht erfassen.

Pausenerfassung nach Altersgruppen

Obwohl die Zuverlässigkeit bei der Pausenangabe insgesamt hoch ist, zeigt sich, dass Mitarbeitende unter 30 Jahren häufiger ihre Zeiterfassung von Pausen vernachlässigen – besonders auffällig ist dies bei der Antwort „sehr oft“, die unter den 18- bis 29-Jährigen deutlich häufiger vorkommt als in anderen Altersgruppen.

Diagramm zur Studie über Arbeitszeiterfassung zeigt, dass jüngere Altersgruppen etwas häufiger Pausen nicht erfassen als ältere.

Pausenerfassung nach Einkommen

Ein höheres Einkommen führt nicht zu mehr Zuverlässigkeit in der Pausenerfassung: Nur 35 Prozent der Arbeitnehmer mit einem Einkommen zwischen 4.500 und 5.499 Euro geben ihre Pausen stets korrekt an, während dieser Anteil bei einem Einkommen ab 5.500 Euro auf 13 Prozent sinkt.

Pausenerfassung nach Tätigkeitsbereich

Die Medien- und Kreativbranche fällt besonders durch ihre Unzuverlässigkeit in der Pausenerfassung auf: Ein Großteil vernachlässigt die Pausenerfassung gelegentlich.

Diagramm zur Studie über Arbeitszeiterfassung zeigt, dass Mitarbeitende in der Medien- und Kreativbranche häufiger Pausen nicht erfassen als andere Berufsgruppen.

Konsequenzen und Auswirkungen von Arbeitszeitbetrug

Unternehmen setzen bei aufgedecktem Arbeitszeitbetrug meist auf ein moderates Vorgehen: Rund 65 Prozent der Arbeitgeber führen als erste Maßnahme ein Mitarbeitergespräch, um den Vorfall aufzuklären. Abmahnungen oder Kündigungen gelten als letzte Mittel und kommen selten zum Einsatz. Gefragt nach ihrem Bewusstsein für die Konsequenzen fehlerhafter Arbeitszeiterfassung, geben nur etwa 10 Prozent der Arbeitnehmer an, keine oder nur vage Vorstellungen zu haben – ein Hinweis auf ein allgemein hohes Bewusstsein für die möglichen Folgen.

Balkendiagramm zur Studie zur Arbeitszeiterfassung zeigt die häufigsten Konsequenzen bei fehlerhafter Zeiterfassung, mit Mitarbeitergespräch und Abmahnung als Spitzenreiter.

In Bezug auf die Auswirkungen fehlerhafter Arbeitszeiterfassung auf Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer geteilter Meinung: Ein Drittel der Arbeitgeber spricht von starken bis sehr starken Einflüssen auf die Leistungsfähigkeit des gesamten Teams, während fast die Hälfte nur geringe Auswirkungen sieht. Die Arbeitnehmer hingegen sind entspannter – 37 Prozent gehen davon aus, dass es keine Auswirkungen auf das restliche Team hat. Bei den finanziellen Folgen sind die Arbeitgeber sehr entschieden: Zwei Drittel der deutschen Unternehmen befürchten wirtschaftlichen Schaden durch Arbeitszeitbetrug.

Anlässe unkorrekter Zeiterfassung

Arbeitszeitbetrug ist oft eine Reaktion auf wahrgenommene Ungerechtigkeiten oder persönliche Umstände und Verpflichtungen. Arbeitnehmer nennen drei Hauptgründe für falsche Angaben in der Arbeitszeiterfassung: Etwa ein Drittel der Befragten gibt an, ihre Arbeitszeit als Ausgleich für unbezahlte Überstunden falsch zu erfassen. Weitere wichtige Gründe sind Frustration über die Arbeitsbedingungen sowie persönliche oder familiäre Verpflichtungen.

Diagramm zur Studie über Gründe für bewusste Falschangaben zur Arbeitszeit zeigt „keine davon“ als häufigste Antwort, gefolgt von „unbezahlte Überstunden“ und „Frustration über Arbeitsbedingungen“

Nutzung und Zufriedenheit mit Zeiterfassungssystemen

Digitale oder stationäre Zeiterfassung: Auf der Suche nach Effizienz und Flexibilität verändern sich die Methoden der Arbeitszeiterfassung in deutschen Unternehmen. Dominanz digitaler Zeiterfassungsmethoden: Bereits in 80 Prozent der Unternehmen werden digitale Lösungen zur Zeiterfassung genutzt.

Diagramm zur Studie über Zeiterfassungsmethoden zeigt, dass Mitarbeitende bevorzugt digitale Software und Terminals zur Zeiterfassung verwenden.

Zufriedenheit mit den aktuellen Zeiterfassungssystemen

Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber sind mit ihren Zeiterfassungssystemen zufrieden: Auf einer Skala von 1 bis 10, bewerten Arbeitnehmer die Zufriedenheit durchschnittlich mit 7,9, während Arbeitgeber eine ähnliche Bewertung mit 7,7 abgeben. Am zufriedensten sind diejenigen, die digitale Lösungen nutzen.

Diagramm zur Zufriedenheit mit Zeiterfassungssystemen zeigt, dass über 25 % der Befragten eine „10“ vergeben, was auf hohe Zufriedenheit hinweist.

„Die Nutzung von Zeiterfassungssystemen hat das Potenzial, das Betriebsklima und die Effizienz zu verbessern. Fast zwei Drittel der Arbeitgeber sind überzeugt, dass eine präzise Zeiterfassung nicht nur zur Steigerung der Effizienz beiträgt, sondern auch Fairness und Transparenz fördert. Während viele Arbeitnehmer der Zeiterfassung möglicherweise noch nicht die gleiche Bedeutung beimessen, zeigen moderne Systeme, wie sie das Vertrauen im Team stärken können. Gerade durch den Einsatz zeitgemäßer Technologien kann auch die Wahrnehmung der Arbeitnehmer positiv beeinflusst werden.“ – Dipl. Wirt-Inf. David Kadiri, Geschäftsführer bei TimO®.

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So wurden die Daten erhoben

Die bevölkerungsrepräsentative Umfrage wurde von Mitte bis Ende September 2024 mit dem Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork über ein Online-Panel durchgeführt. Unter den insgesamt 1.000 teilnehmenden Arbeitnehmern waren 53 Prozent männlich und 47 Prozent weiblich. Bei den insgesamt 373 teilnehmenden Arbeitgeberverantwortlichen wurden keine Daten zum Geschlecht erhoben, jedoch zur Unternehmensgröße: 36 Prozent der Arbeitgeber gehören einem Großunternehmen (über 249 Beschäftigte) an, 34 Prozent sind mittlere Unternehmen (bis zu 249 Beschäftigte), 17 Prozent sind Kleinunternehmen (bis zu 49 Beschäftigte), und 13 Prozent sind Kleinstunternehmen (bis zu 9 Beschäftigte).

Zusätzlich wurden Daten zu verschiedenen Kategorien wie Altersgruppen, Einkommen und Tätigkeitsbereichen gesammelt, um mögliche Zusammenhänge zwischen den Kategorien und den Ergebnissen in der Zeiterfassung zu untersuchen. Zur Vereinfachung der Darstellung wurden bei bestimmten Fragen einige Antworten nicht grafisch dargestellt, wenn diese nur sehr geringe Zustimmung erhielten.

Auf Nachfrage kann der vollständige Datensatz zur Verfügung gestellt werden. Trotz sorgfältiger Bearbeitung kann keine Haftung für die Korrektheit und Vollständigkeit der Daten übernommen werden.

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